- Kniekehle
- Kehle:Das auf das Westgerm. beschränkte Substantiv mhd. kel‹e›, ahd. kela, niederl. keel, aengl. ceole ist mit dem unter 2↑ Kiel behandelten Wort verwandt. Die germ. Wortgruppe geht mit verwandten Wörtern auf eine Wurzel *gel- »verschlingen« zurück, vgl. z. B. air. gelid »verschlingt, verzehrt, frisst«. Auf einer Nebenform *gu̯el- beruht z. B. lat. gula »Schlund; Speiseröhre« (↑ Gully). Wie das zu »schlingen« gebildete »Schlund« (s. d.), so hat auch »Kehle« die Bed. »Schlucht, Vertiefung« entwickelt, beachte die Orts- und Flurnamen mit »Kehle« (z. B. »Hundekehle, Silberkehle«) und die Zusammensetzung Kniekehle (mhd. kniekel).Knie:Die gemeingerm. Körperteilbezeichnung mhd. knie, ahd. kneo, got. kniu, engl. knee, schwed. knä geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf idg. *g̑enu- »Knie« zurück, vgl. z. B. aind. jā̓nu »Knie«, griech. góny »Knie« (↑ diagonal) und lat. genu »Knie«. Über weitere Zusammenhänge s. den Artikel ↑ Kind. – Abl.: knien (mhd. knie‹we›n, ahd. kniuwen), beachte die Präfixbildung beknien ugs. für »jemandem zusetzen« (20. Jh.). Zus.: Kniefall (18. Jh.; zu mhd. knievallen »auf die Knie stürzen«), dazu kniefällig (18. Jh.); Kniekehle (mhd. kniekel; ↑ Kehle); Kniescheibe (mhd. knieschībe).
Das Herkunftswörterbuch . 2014.